Fehleranalyse, Lösungs-Skizzen

Es wird immer wieder beklagt, daß die Heizkörperthermostate des eQ-3 MAX!-Heizungsteuerungssystems schon bei geringer mechanischer Belastung (wie Stößen gegen das Gerät) abfallen.
Dabei gibt es gleich zwei unterschiedliche Schwachstellen in der Befestigung:

  1. Wenn das Ventil am Heizkörper nicht bereits das erforderliche Gewinde M 30 x 1,5 aufweist, kommen meist Plastikadapter zum Einsatz, die dieses Gewinde »nachrüsten«. Zusammen mit der Überwurfmutter, die standardmäßig ebenfalls aus Plastik besteht, ergibt das keine dauerhaft stabile Verbindung. Bereits beim Montieren darf man die Mutter nur sehr behutsam festziehen, da man sie ganz leicht »überdreht«. Ist das aber einmal passiert, ist es unmöglich, mit diesen Bauteilen jemals wieder eine vernünftige Verbindung herzustellen.
    Naheliegend ist der Austausch der Plastikteile durch solche aus Metall. Nach meiner Erfahrung reicht es normalerweise völlig, die Überwurfmutter zu ersetzen: jedenfalls trat danach nur noch die unten beschriebene zweite Schwachstelle in Erscheinung. Nicht getestet habe ich, ob der Einsatz eines Metalladapters am Heizungsventil und Beibehaltung der Plastik-Überwurfmutter dasselbe Ergebnis gebracht hätte, es spricht aber nicht viel dagegen.
    Wer ganz sicher gehen will, kann natürlich beide Gewinde durch solche aus Metall ersetzen; zu bedenken bleibt allerdings: wenn der Heizungsthermostat wirklich »bombenfest« montiert ist, muß ein zu starker Schlag dagegen zwangläufig zum Bruch von dessen Gehäuse führen.

  2. Wenn die Überwurfmutter an ihrer Stelle am Heizkörper bleibt und der Thermostat trotzdem abfällt, liegt dies an folgender Eigenart:
    Da der Thermostat dicker als 28 mm ist, kann die Überwurfmutter nicht von der »richtigen« Seite aus übergestülpt werden. Die Wulst, an welcher die Mutter halten soll, wurde also einseitig angeschrägt und im Anschlußrohr gibt es Einschnitte, damit die Rohrenden beim Einklicken der Überwurfmutter kurzzeitig ausweichen können. Danach sollte sich diese eigentlich nie mehr abstreifen lassen.
    Thermostat ohne Mutter
    Wenn die Kräfte zu groß werden, passiert das aber dennoch; und wegen der Hebelgesetze wirken genügend große Kräfte, wenn jemand seitlich an den Thermostaten stößt. Verhindern läßt sich das »Herausreißen« des Thermostaten aus seiner Mutter nur, indem das eingeschnittene Ende des Anschlußrohres daran gehindert wird, nach innen auszuweichen. Man könnte die Einschnitte mit einem Epoxidharz »zubetonieren« oder – wenn beim Anbringen am Heizungsventil nichts anderes im Wege ist – einen Stützring einsetzen.

Umrüstung, Bezugsquellen

Ueberblick
Abbildung: Danfoss-Adapter, Stützring und Überwurfmutter aus Plastik und Metall

Stützring selbst herstellen

Achtung: Bevor der Ring im Thermostat montiert wird, sollte man sich vergewissern, daß auch im montierten Zustand am Heizungsventil genügend Platz dafür vorhanden ist. Auch die Überwurfmutter muß vorher eingesetzt werden. Da der Ring unter mechanischer Spannung steht, läßt er sich nur sehr schwer wieder entfernen!

Der originale Plastik-Stützring hat einen Außendurchmesser von 21 mm und eine Höhe von etwa 12 mm. Idealerweise würde man also ein Metallrohr mit entsprechendem Außendurchmesser nehmen und ein Stück absägen. Leider ist ein solches Rohr kaum aufzutreiben.

Also werden von einem Aluminium-Rohr mit einem Außendurchmesser von 22 mm etwa 12 mm lange Stücke abgesägt:
Alu-Rohr und Ringe

Diese haben nun einen zu großen Durchmesser, deshalb müssen sie noch längs aufgesägt werden:
augesaegter Alu-Ring

Anschließend sind alle Schnittkanten ordentlich zu entgraten. Um es leichter montieren zu können, sollte man an einem Ende des kurzen Rohrstückes eine kleine Fase anfeilen. Dann kann man den Ring im Thermostaten versenken. (Notfalls kann man ihn mit einer Zange oder einem Schraubstock zusammenpressen, normalerweise sollte es aber auch ohne Hilfsmittel gehen.)
montierter Alu-Ring

Danfoss-Adapter

Da wir im Haus nur diesen einen Typ der Heizungsventile vorgefunden haben, kann ich auch nur dazu Auskünfte geben: Danfoss RA (mit vier Kerben).
Die von verschiedenen Herstellern mitgelieferten Plastikadapter müssen zur Montage leicht gespreizt werden. Nach wenigen Betriebswochen an der heißen Heizung scheint das Material so versprödet zu sein, daß eine erkleckliche Zahl der Adapter bei einem Demontageversuch zerbricht. Das sollte man bedenken, bevor man »etwas anderes« ausprobiert.
zerbrochener Dafoss-Adapter

Das folgende Triptychon soll nur helfen, wenn Sie wissen wollen, ob der oben verlinkte Messingadapter auch zu Ihrem Heizungsventil paßt:
Dafoss RA ohne Adapter/mit Plastik-Adapter/mit Messing-Adapter

Mit den drei Metallteilen – Stützring, Überwurfmutter und Danfoss-Adapter – sitzt jedenfalls dieser Heizungsthermostat »bombenfest«:
Dafoss RA mit Messing-Adapter

Martin Krämer
Leipzig im Jänner 2016